MS-SPO

F: Was bedeutet betriebswirtschaftliche Produktoptimierung?

A: Betriebswirtschaftliche Produktoptimierung möchte einen Kompromiss zwischen Kosten und Qualität erreichen. Im, nun wohl vergangenen, Zeitalter der Qualitätsverbesserungen war die Qualität aus Kundensicht ausschlaggebend bei Entscheidungen. Der Trend scheint heute eher wieder zu unternehmensseitigen Kosteneinsparungen zu gehen. Qualitätsmängel sind dabei nicht auszuschließen.

F: Was bedeutet technische Produktoptimierung?

A: Technische Produktoptimierung betrachtet Designentscheidungen (Material, Werte, Konzepte usw.). Selbst bei einfachen Systemen ist die Menge an Entscheidungsalternativen für Entwicklungsingenieure groß bis sehr groß. Unwägbarkeiten aus späterem Gebrauch (Klima, Beanspruchung usw.) oder Fertigung (Anlagen, Zugeliefertes usw.) sowie Irrtümer ("ich dachte", "nach unserer Erfahrung" usw.) erschweren oder verbergen den bestmöglichen Satz an Entwurfsentscheidungen. Technische Produktoptimierung liefert Belastbares im Angesicht zahlreicher Unwägbarkeiten.

F: Wie unterscheiden sich Produkt- und Prozessoptimierung?

A: Prozesse führen zu Ergebnissen, etwa zu einem technischen Produkt. Prozesse können demnach sowohl technische als auch organisatorische Abläufe sein, die man so oder so gestalten kann. Technische Produkte werden während ihrer Planung und Realisierung von zahlreichen unternehmensinternen Prozessen begleitet, gehegt und gepflegt. An dem Tag ihrer Auslieferung in die Hände der Produktkunden jedoch müssen technische Produkte schutzlos Allem trotzen, was nun an Gebrauch über sie hereinbricht. Technische Produktoptimierung hat sie im besten Fall für diesen und alle folgenden Tage fit, günstig und hochqualitativ gemacht.

F: Was bewirkt eine technische Produktoptimierung?

A: In einem Fall zeigt ein technisches Produkt ein verborgenes Leistungspotential: Es funktioniert nach der Optimierung noch besser, wurde hochqualitativer, sparte mitunter Kosten ein. In einem anderen Fall scheint der Optimierungsversuch fehlzuschlagen. Der Grund dafür ist einfach: Das Produktkonzept soll etwas leisten, was es nicht leisten kann. Die richtige Konzeptveränderung führt dann wieder auf den ersten Fall. Gemeinsam ist beiden Fällen, dass dabei wesentliche Einsichten entstehen, die mitunter atemberaubend einfach sind. Es entstehen also materielle Vorteile aus den Produkteigenschaften selbst, sowie immaterielle Wissensvorsprünge.